Zum „Guten Morgen, hier ist Ihr Frühstück“ bekam ich eine Wochendosis Tabletten (in diesen Dosen mit aufgedruckten Wochentagen – wie lautet der Fachausdruck dafür?) und die begleitende Mahnung, diese auch brav einzunehmen. Angesichts meiner Infusionen erwidere ich leicht verwirrt. „Wirklich ? Die sind alle für mich ?“ Die Schwester, leicht genervt : „Klar. Ich habe meine Anweisungen.“ Ich schaue nochmal hin : „Aber hier ist Christa Meiermann aufgeklebt !“ Sie reißt mir das Ding aus der Hand, sieht den mit Filzstift beschriebenen Aufkleber, errötet leicht … und verschwindet. Habe sie seither nicht mehr wiedergesehen.
Viel Besuch heute. Die Kleinkinder meiner Freunde wollten umgehend das Gelände verlassen. Bei denen funktionieren die Instinkte noch !
Kurz vor dem Tatort ( spielte im Krankenhaus … gnagna !) kam ein Arzt : “ Ab Mitternacht und morgen früh nüchtern bleiben !“
Eine andere Ärztin klärte mich darüber auf, dass ich, wenn ich die Schwesternruftaste drücke, mit so einer Art Klinik-Call-Center verbunden werde, nicht mit den Stationsschwestern. War mir peinlich, da ich mich also bei den Falschen für gute Behandlung bedankt und übers Gegenteil beschwert hatte. Es gibt keine Direktleitung zu den für Dich zuständigen Sisters & Brothers mehr. Jessesmariaijossefff ! Ab jetzt wundern mich die Kommunikationsprobleme beim Klinikpersonal ein wenig weniger.
Mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass ich – ohne Brille recht hilflos – diese Tabletten geschluckt hätte, im Vertrauen darauf, dass es schon seine Richtigkeit hat, wenn eine Schwester mir etwas aufs Tablett stellt.
Positiv war immerhin, dass eine junge Schwester es geschafft hat, dir einen Rollstuhl zu „basteln“, mit dem du das Zimmer verlassen konntest. Die ältere, die du einen halben Tag vorher darum gebeten hast, dir ein solches Gefährt zu besorgen, hat nichts ausgerichtet. (Es gibt zwar Rollstühle auf der Abteilung, aber keinen, der für Menschen mit Gipsbein geeignet ist.)