Letzen Sonntag auf dem Land.

Sonntags ist hier nicht viel los. Ein Flohmarkt mit Schützenfest (ball-trap) zwei Dörfer weiter ins Landesinnere ist da zumindest manchmal die Reise wert.
Und das Dörfchen Bazinghen liegt fast schon malerisch auf einem Hügel neben den Feuchtgebieten (marais) des Bächleins Slack. Auf den Feldern am Rände dieser feuchten Zone wird also Nippes verkauft und auf Tontauben geschossen. Praktisch zur Promenade mit dem Hund: Einfach weitergehen und der Hund kann seine Besoins eledigen. Nun, sprach ich zu meinem Freunde, laß uns dorthin, die beste Option für den sonntäglichen Mittag. Denn die Gegend gibt auch was für den Hund her. (Der hier ansonsten definitiv begraben ist.)
Angekommen, stelle ich verwundert fest, dass sich anscheinend niemand aus unserem Fischerdorf zur Feier in dieses Bauerndorf verirrt hatte. Auch für Touristen schien’s hier terra incognita zu sein. Kurz, ich kannte keine Sau.

Jetzt wurde es mirakulös: An einem Frittenwagen hörte ich plötzlich jemanden auf Deutsch bestellen, „Ketschapp und Mayo bitte, ja?“ Dass das hier ketschöapp e mayo heißt, schien der Dame nicht bekannt, worauf eine 2. deutsche Stimme ertönte: „Lass mich mal machen: ketschapp und mayooonaise in Schachtel, da!“ Es war eher die Körpersprache, welche die Verkauferin tun ließ wie geheißen. „Siehsse, so musse das machen!“ meinte die erfolgreiche Bestellerin, während sich die dritte Dame im Bund schon längst an einem Mayo-Eimer selbst versorgte.
Ich sah sie zuerst nur im Gegenlicht und befand ihre Figur für die Gegend … untypisch schlank. Ich drehte mich gegen die Sonne und bemerkte auch den noch untypischeren lässigen und sympathischen Kleidungsstil. Sie kam mir bekannt vor und mit der Mayo zurück zu den anderen. Sie sagte etwas-ich erkannte kein Wort in einer der mir verständlichen Sprachen, doch ihre Stimme – und KLICK fiel mir der centime. Ich dachte: „Das glaub ich jetzt nicht.“ Zur Sicherheit machte ich meinen Freund auf sie aufmerksam und der bestätigte: Sie ist’s.
Ich überwand meine Paparazzi-Abneigung, betätigte mich selbst als einer und zückte mein Eifon. Sie hat’s, glaube ich, mitgekriegt.
Diese Person ist in der gleichen deutschen Kleinstadt aufgewachsen wie meinerseiner und im ganzen Land bekannt.
Trotz allem passte sie in die Landschaft und ich musste beim Aussprechen des Wortes der Beschreibung derselben auch schon an sie denken. Zwangsläufig. Sachen gibt’s.

Hier das Foto:

Bienvenue in Bazinghen!

Bienvenue in Bazinghen!

(Das ist übrigens nicht Sascha Lobos Schwester, da links)

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