Nagel im Kopf

Wenn es stimmt, was ich zahlreichen Büchern über Japan entnahm, dass das Sprichwort „Der Nagel, der heraussteht, wird eingeschlagen“ japanischen Ursprungs ist und über´s Preussentum (Tenno und Kaiser waren schliesslich dicke miteinander) nach Deutschland kam, erhellt sich mir der Blick auf Günther Ueckers Kunst ein weiteres Mal. Zuletzt sah ich seine Arbeiten in der Langen Foundation einem japanischen Künstler gegenübergestellt, was mir schon ziemlich passend schien. Frau Osaka erzählt uns im Bus einen in Japan populären Witz: Im Pazifik geht ein Schiff unter. Der japanische Kapitän hat nicht genug Rettungsboote und sondert die fünf stärksten Männer aus. Sie sollen Rettungswesten anziehen und über Bord springen. Ein Brite, ein Deutscher, ein Ami, ein Italiener und ein Japaner. Nur, wie überzeugt er die Männer zu springen ? So: Dem Briten sagt er, es sei sportlich zu springen. Der Brite springt. Dem Deutschen befiehlt er zu springen. Er springt. Dem Ami erzählt er was von dem Geld der Versicherung. Der springt auch. Dem Italiener rät er, nicht zu springen. Was der natürlich prompt trotzdem tut. Mit seinem Landsmann hat er es einfach. Er sagt ihm nur: Siehst du, alle anderen springen auch …
Das die anwesenden Amis, Deutschen und Italiener nicht laut lachten versteht sich von selbst. Die Japaner finden diesen Witz urkomisch. Alle Japaner, natürlich.

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